Mittwoch, 17. August 2011

Logische Fehlschlüsse (17) - Falsche Äquivokation

Beschreibung: In einer Argumentation wird dasselbe Wort auf unredliche Weise in zwei verschiedenen Bedeutungen benutzt.

Logische Struktur: Aus X (Bedeutung A) folgt C. Aus X (Bedeutung B) folgt D. Deswegen: Aus A folgt D.

Beispiele: "Wissen ist Macht. Macht verdirbt. Deswegen: Wissen verdirbt."

Hier wird das Wort "Macht" einmal im Sinne von "Nützlichkeit des Wissens" und ein andermal im Sinne von "Kontrolle über Menschen" benutzt.

"Jeder muss doch etwas glauben und ich glaube eben Gott."

Das Wort "Glaube" erfreut sich an einer besonders großen Zahl an verschiedenen Bedeutungen. So kann mit diesem "vermuten", "für wahr halten", "vertrauen", "erwarten", "einbilden", "ernst nehmen" usw. gemeint sein. Im obigen Beispiel wird "Glaube" sowohl im Sinne von "für wahr halten" als auch im Sinne von "vertrauen" benutzt.

"Das Gesetz [PID] läuft nun entweder darauf hinaus, dass [...] die Biologie nicht mehr anerkannt wird, oder aber dass die Menschenwürde keine prinzipielle Universalität mehr genießt."

In dieser alten Diskussion auf dem Atheist Media Blog benutzt der gute Epigonias das Wort "Mensch" in zwei verschiedenen Bedeutungen: Einmal als biologische Bezeichnung eines Lebewesen und einmal als Träger der Menschenwürde. Es ist aber genau der zweite Punkt, der strittig ist und damit trägt das biologische Argument so zumindestens nicht.